Der Daimler-Chef war gut drauf, als er Mitte Februar die Bilanz des Konzerns für letztes Jahr präsentierte. Der Gewinn des Autobauers stieg 2020 um mehr als 50 Prozent! Auf 6,6 Milliarden Euro. Welche Krise?
Daraufhin wurde die Dividende für Aktionäre kräftig aufgestockt, von 90 Cent im Vorjahr auf 1,35 Euro. Für die wirklich großen Großaktionäre macht das eine schöne Summe. Rund 1,4 Milliarden Euro will Daimler auf diesem Weg an seine Aktionäre ausschütten. Und das, trotz Stellenabbau und Kurzarbeit. Allein beim Kurzarbeitergeld kassierte Daimler letztes Jahr rund 700 Millionen Euro. Daimler ist in guter Gesellschaft: Siemens, Volkswagen, BMW, BASF oder Continental bezogen ebenfalls Kurzarbeitergeld und sparten dadurch Löhne, noch dazu erhöhte die Bundesregierung letztes Jahr für die Autokonzerne die Verkaufsprämie für Elektroautos – kein Problem, gleichzeitig Dividenden zu zahlen. Auf 40 Milliarden Euro summieren sich die Ausschüttungen der 100 größten Aktiengesellschaften in diesem Jahr nach Schätzung von Experten.
VW schüttet rund 2,4 Milliarden Euro aus. Bei BMW erhalten die Eigentümergeschwister Stefan Quandt und Susanne Klatten mehr als 500 Millionen Euro, nach rund 770 Millionen Euro für 2019. Insgesamt will BMW 2020 circa 1,2 Milliarden Euro auszahlen.
Das war zwar kein Rekordjahr, aber doch schon wieder ein Stück der alten „Normalität“.
Die Ausgaben für Kurzarbeitergeld stiegen letztes Jahr gleichzeitig auf über 20 Milliarden Euro. Sämtliche Reserven der Bundesagentur für Arbeit wurden aufgebraucht, die Bundesregierung sprang mit Steuern ein. Das Geld fließt jetzt eben… woanders hin, in andere Taschen….
Nur Chaos in Coronazeiten? Aber ganz und gar nicht! Für die sehr großen Konzerne laufen die Dinge nicht so schlecht und sie pokern, dass sie nach Corona möglichst schnell wieder durchstarten.
Zurück zu dieser „Normalität“? Nee, das wollen wir auch nicht.
