1000 Leute waren es am 14. März vor dem Hauptbahnhof in Berlin. Aus allen Bundesländern waren Leute angereist von verschiedenen Unternehmen: Instandhaltung aus Wittenberge, Station & Service aus Hamburg, Techniker, IT-ler, aus Berlin, Bayern… Weil kein Warnstreiktag war, haben einige Minusstunden gemacht oder Urlaub genommen oder konnten sich die Zeit als Betriebsräte nehmen… Zum Anfang wurde erstmal daran erinnert, dass heute ja auch die Kolleg:innen der Krankenhäuser streiken, zum Beispiel der Charité in Berlin, und auch weitere Warnstreiks gibt es im Öffentlichen Dienst. Zum Stand der Verhandlungen berichteten die beiden EVG-Verantwortlichen, dass sie unzufrieden sind mit der Runde, es gäbe keine Zeit, die Inflation ist da, die Preise steigen. Von der DB ist bisher nichts gekommen, auch viele andere Unternehmen haben keine Angebote gemacht oder Angebote, die überhaupt nicht gehen. Alle sind sauer. Die Forderungen sind einfach und für alle Unternehmen gleich: 12% mehr, mindestens aber 650 Euro mehr jeden Monat. Die Erinnerung an die Forderungen gab riesige Zustimmung aus der Menge. Und zur Erinnerung: 12 Monate Laufzeit des Tarifvertrages. Auch das gab riesige Zustimmung. Die EVG-Verantwortlichen erklärten auch, dass das Thema Mindestlohn das Mindeste ist und die Lohnunterschiede Ost und West, diese Lohnunterschiede müssen beseitigt werden. Beides muss vor den Verhandlungen klar sein, bevor sie anfangen. Und nochmal erklärten sie, dass sie für Verhandlungen bereit sind, dass die Tarifkommission bereit steht, aber von der DB kein Angebot da ist, in ein paar Stunden fangen die Gespräche an, aber es gibt immer noch kein Angebot. Und als nochmal von Mindestlohn die Rede war und den Lohnunterschieden zwischen Ost und West und Nord und Süd gab es lauten Unmut. Aber die EVG-Verantwortlichen erinnerten auch daran, dass der Streik ihrer Meinung nach erst das letzte Mittel sein würde und wenn man am Wochenende in der Presse liest, dass die DB schon Notfallfahrpläne macht für den 27. März, dann hätten sie es besser gefunden, wenn sie ein Angebot geschickt hätten. Ja, ja, ein „Angebot“, aber was kann da schon drin stehen in einem „Angebot“ der DB. Also, was ist mit Streik?
Es gab noch kurze weitere Berichte. Ein Kollege erinnerte daran, dass die EVG mit dem Zukunftstarifvertrag zuletzt Zurückhaltung geübt hat und der Deutschen Bahn geholfen hat. Und jetzt soll es nichts geben? Er bekam riesig Zustimmung als er ins Mikro schrie: „wir wollen 650 Euro, die Arbeitgeber in diesem Land werden sehen, wie stark die Infanterie ist“.
Eine Kollegin berichtete, dass bei ihnen der Arbeitgeber vorgerechnet hat, dass durch staatliche Leistungen ja schon 4% der Inflation ausgeglichen sind, also könnten sie jetzt nicht so viel verlangen. Sie sollen das richtige „Maß und Mitte“ finden. Ihr Boss verlangte sogar, dass die Kollegen auf den Zusatzurlaub verzichten sollen, weil die Arbeit ja nicht so anstrengend sei und die Lokführer arbeiten ja auch nicht ständig…. Und auch sie bekam riesig Applaus als sie allen zurief, dass es mit dieser Demonstration nicht getan sei und wir werden zeigen, wozu wir in der Lage sind und dann wird es richtig knallen…
Jemand berichtete von der Eurobahn: Der Chef ist bereit 2 mal 200 Euro zu zahlen auf die Tabelle und dazu die Prämie bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Und auch wieder riesig Applaus als der Kollege allen zurief, das das nicht geht, dass Wertschätzung bei de Bezahlung anfängt, dass wir uns von Applaus nichts kaufen können: „wir haben keine Zeit und der Zug hat keine Bremsen“.
Der Abschluss vor wenigen Tagen bei der Post hat bei vielen Kopfschütteln ausgelöst, sowas wollen sie nicht. Die Stimmung war voller guter Laune und kämpferisch. Bei vielen war zu bemerken, dass es mit Streik sofort losgehen könnte und müsste.