März 29, 2024

S-Bahn-Puzzle?

Ende November beschloss der Berliner Senat formal die Gründung einer landeseigenen Fahrzeuggesellschaft. Das Gesetz ist nun in der Mache.

Diese Landesgesellschaft ist sowas wie die Berliner Wasserbetriebe. Im Rahmen einer Ausschreibung wird die Landesgesellschaft mindestens 1.308 neue S-Bahn-Wagen anschaffen für ungefähr 3 Milliarden Euro und Eigentümer der Züge werden. Für den Kauf werden am Finanzmarkt Kredite aufgenommen. Eingeplant sind 620 Millionen Euro an Zinsen für die Banken (die bei den Schulen und Kitas vielleicht besser aufgehoben wären…). Die Landesanstalt wird nichts mit den Zügen machen, die gehen direkt an die künftigen S-Bahnbetreiber. Berlin ist quasi die Briefkastenfirma und schafft so für private Unternehmen „Marktbedingungen“, die es auf dem „Markt“ nicht gibt. Das passt zum immer verbreiteteren Geschäftskonzept der reinen Überlassung von Zügen. Vielleicht mietet sich der eine oder andere von uns auch mal einen Zug. Quasi als… Homeoffice.

Die Schaffung der Landesanstalt ist keine Garantie gegen weitere Privatisierung. Die Berliner Wasserbetriebe gehörten bekanntlich eine Weile RWE und Veolia, trotz öffentlicher Rechtsform. Auch die Kosten wegen der Zerstückelung der S-Bahn bleiben.

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