Dezember 2, 2024

Für einen unbefristeten Streik

Resolution/Positionspapier der EVG Betriebsgruppe N.II.3

Die enormen Preissteigerungen und Lohnzurückhaltung in den letzten Jahren machen deutliche Lohnerhöhungen oberhalb der Inflationsrate in der laufenden Tarifrunde unverzichtbar! Die zeitgleich stattfindenden Tarifrunden bei der Bahn, der Post, im öffentlichen Dienst und Handel bieten außerdem eine einmalige Chance, unsere Kraft als Lohnabhängige und Gewerkschaften zu bündeln und wirkliche Verbesserungen zu erkämpfen.

Obwohl die Kolleg*innen im öffentlichen Dienst und der Post schon auf der Straße sind, um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen, lassen angemessene Angebote der Arbeitgeberseite auf sich warten.

Die Post hat nach der Urabstimmung, die mit 85 Prozent für einen Erzwingungsstreik ausging, nun ein weiteres Angebot unterbreitet, das die ver.di Tarifkommission zur Annahme empfiehlt. Wir nehmen unter Kolleginnen und Kollegen viel Unmut über dieses Verhandlungsergebnis wahr und versichern den Post-Kolleg*innen unsere Solidarität, sollten sie sich in ihrer nun anstehenden Urabstimmung gegen eine Annahme entscheiden.

Wir würden bei einem vergleichbaren Angebot in unserem Tarifkonflikt zur Ablehnung aufrufen, weil

– die Laufzeit für die Konditionen zu lang ist

– Sonder- und Einmalzahlungen nicht nachhaltig sind

– wir wollen tabellenwirksame Reallohnsteigerungen

– 340 Euro in zwei Jahren einfach zu niedrig sind

Deshalb sind wir der Meinung, dass die EVG sich auf allen Ebenen auf Urabstimmung und Erzwingungsstreik vorbereiten sollte.

Auch das neue Angebot der DB ist nicht besser. Die angebotenen Konditionen, die denen der Post in nichts nachstehen sind ein Schlag ins Gesicht der Kolleg*innen.

– 5% Lohnerhöhung in zwei Schritten (3% im Dezember, 2% im August 2024)

– Zwei Einmalzahlungen: 1.500€ (NWK 750€) und 1.000€ (NWK 500€)

– 27 Monate Laufzeit

Eine soziale Komponente lässt dieses Angebot vollständig vermissen!

Es wird Zeit auf die Straße zu gehen und für die volle Durchsetzung unserer Forderungen kämpfen:

– 650€ mehr für alle Facharbeiter:innen

– 325 Euro mehr für Nachwuchskräfte und

– eine Laufzeit von maximal 12 Monaten

Um einen möglichst durchsetzungsstarken Kampf zu organisieren, schlagen wir eine breite demokratische Diskussions- und Entscheidungsfindung im Rahmen der Tarifrunde vor. Dazu sollten umgehend überall Betriebsgruppentreffen stattfinden, die Streik-Delegierte wählen, die lokal und bundesweit auf Delegiertenversammlungen zusammenkommen und das weitere Vorgehen beraten können. Ein Abschluss darf nicht ohne eine demokratische Entscheidung der Mitglieder in einer Urabstimmung erfolgen!

Die fast gleichlautende Resolution der EVG Ortsgruppenjugend Berlin ist hier veröffentlicht: www.solidaritaet.info

Gewerkschaftskasten DB Netz Granitzstraße (Berlin)

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