Ein Großteil des britischen Schienennetzes war letzten Samstag lahmgelegt, nachdem die Gewerkschaften der Lokführer (Aslef Union) zum Streik aufgerufen hatte. Mit dabei waren auch die Lokführerkolleg:innen von Arriva Rail London. Die Gewerkschaften RMT und TSSA haben für diese Woche zwei Streiktage bei mehreren Bahnunternehmen und Network Rail angekündigt. Auch bei den Londoner U-Bahnen wird es einzelne Streiktage geben. Es wird erwartet, dass ihnen am 26. August die 115.000 Postbeschäftigten von Royal Mail folgen werden, die an diesem Tag den ersten von vier Tagen der Arbeitsniederlegung beginnen werden, die noch für den 31. August sowie den 8. und 9. September geplant sind. Die Beschäftigten von BT (ehemals British Telecom) haben ebenfalls eine Streikankündigung eingereicht. In Felixstowe – dem größten Containerhafen des Landes – kündigten die 2.000 Beschäftigten an, dass sie zwischen dem 21. und 29. August die Arbeit niederlegen werden. Auch Müllwerker:innen, Busfahrer:innen, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Lagerarbeiter:innen bei Amazon und sogar Anwälte streiken immer häufiger. Alle fordern Lohnerhöhungen, die der Inflation entsprechen.
Bisher vermeiden es die verschiedenen Gewerkschaften jedoch, die Kämpfe zu koordinieren und damit die Kräfte zu bündeln. Stattdessen lassen sie jeden für sich kämpfen. Die Führung der Labour Party hat ihren Abgeordneten und Kommunalpolitiker:innen übrigens verboten, sich mit den Streikenden zu solidarisieren und sie bei den Streikposten zu besuchen. Die Arbeiter:innen sind also gewarnt, dass sie von dieser Seite nichts zu erwarten haben.