Angesichts der Ukraine-Krise hat sich die DB schnell dafür medienwirksam gelobt, Flüchtlinge kostenlos zu transportieren. Von dieser Geste der Solidarität profitieren aber nicht alle. Nur wer einen ukrainischen Pass vorweisen kann, kann kostenlos weiterreisen.Unter den Flüchtlingen aus der Ukraine sind aber auch Menschen aus Syrien, Afghanistan, Tschetschenien und Somalia. Ist jetzt die Zeit, Pässe zu checken und die Leute zu sortieren, wenn Bomben fliegen? Die Bomben machen keinen Unterschied.Wer aus dem „falschen“ Land zur falschen Zeit geflohen ist, den erwarten hierzulande Polizeikontrollen in Zügen und auf Bahnhöfen, Haft und sogar Abschiebung. Es ist nicht lange her, dass tausende Geflüchtete an der polnischen Grenze in der Kälte ausharren mussten, weil Militärs die Grenze abgeriegelt hatten – mit voller Unterstützung deutscher Politiker. Flüchtlinge ertrinken weiterhin im Mittelmeer.Was die Ukrainer:innen angeht handelt es sich jedoch um europäische Migrant:innen, im Gegensatz zu anderen Flüchtlingen, deren Hautfarbe oftmals dunkler ist. Es gibt klebrige hässliche Vorurteile, die sich hinter hohlen Solidaritätserklärungen der Politik verstecken.Die vielen freiwilligen Helfer:innen sortieren jedenfalls nicht. Denn hinter jedem Pass gibt es einen Menschen!
Aufenthaltsrecht für alle Migrant:innen, unabhängig von ihrem Herkunftsland.