Hat die DB ernsthaft gedacht, mit einem Streikverbot beim Arbeitsgericht durchzukommen? Erst in die Kameras säuseln, dass das Streikrecht total hohes Gut wäre, und dann das große ABER. Für wen hat die Bahn das gemacht? Klar, für die Fahrgäste. Was für eine lächerliche Ausrede. Sollen sie die Forderungen der Bahner:innen akzeptieren! Das wäre eine Wertschätzung für die Bahner:innen und zugleich topp für die Fahrgäste.
Während die Bahn also das Streikrecht verbieten lassen wollte, war eine Gruppe von Streikenden Freitagmorgen vor dem S-Bahn-Werk in Berlin-Schöneweide. Der ja eigentlich sonst nicht so schöne Parkplatz hat im süßen Morgenlicht mit den Streikfahnen eine echte Aufwertung erfahren. Vielleicht sind doch einige Autos schnell an der Gruppe schamvoll vorbeigefahren. Aber es gab doch viele freundliche Worte und Begrüßungen. Könnte sein, dass die, die (noch) weiterarbeiten, noch häufiger Besuch bekommen.
Im Streiklokal am Ostbahnhof in Berlin ist der Eintritt in die Gewerkschaft und sich dem Streik anschließen fix erledigt. Das passiert in diesen Tagen schließlich häufiger. Wenn also der Antrag auf Streikverbot zumindest das Ziel gehabt haben sollte, die Leute zu verunsichern und sie bloß abwartend mit der Nase am Handy kleben zu lassen, dann hat auch das nicht funktioniert. Die verlorenen Verfahren haben die Laune eher gesteigert. Alles weitere hängt davon ab, dass der Streik noch größer, breiter und sichtbarer wird. Wie in der Streikversammlung am Donnerstag gesagt wurde: was aus dem Streik wird, hängt auch von jedem Einzelnen ab.
Transparente und Plakate malen und Montag GROßE FAHRRADDEMO zum Hauptbahnhof!