Dieses Wochenende und noch bis Montag 8 Uhr streiken die Zugbegleiter:innen der SNCF in ganz Frankreich. 70% der aufgerufenen Kolleg:innen beteiligen sich. Der Streik ist stark.
Zum Streik haben zwei Gewerkschaften haben aufgerufen, SUD und CGT. Die Streikenden fordern mehr Personal: Einstellungen ist die erste Forderung. Sie kämpfen auch für bessere Löhne.
Sie streiken, obwohl die SNCF vor dem Streik angekündigt hat, dass sie die Einstellung von Zugbegleitern beschleunigen wird und Einmalzahlung versprochen hat. Aber dieses „Angebot“ hat die Zugbegleiter:innen nicht überzeugt. Clément Soubise, Bahnarbeiter bei der SNCF in Straßbourg, sagte beim Fernsehsender „France Bleu Alsace“: „200 Leute sollen laut SNCF eingestellt werden, aber das ist nicht genug in einer Situation, wo es schon Personalmangel gibt. Es gibt strukturellen Personalmangel. 400 Euro Einmalzahlung nehmen wir immer, das ist gut um die Miete von Februar zu bezahlen. Aber im März kommt auch die Miete und dann? Die 400 Euro wollen wir jeden Monat.“ Die SNCF war mit dem Angebot ihrer Einmalzahlung nicht sehr überzeugend…
Die SNCF behauptet – wie die Deutsche Bahn – , dass sie Schwierigkeiten haben, Leute zu finden. Aber wenn sie so gut bezahlen würden, wie sie behaupten, hätten sie weniger Schwierigkeiten. Dass die Löhne zu niedrig und Arbeitsbedingungen schwierig sind, zeigt der aktuelle Streik.
Die Presse schimpft natürlich wegen der armen Fahrgäste. Aber wie ein Bahner bemerkte, das macht sie immer. Laut der Presse gibt es nie einen guten Moment zum Streiken. Zum Beispiel gibt es die Urlaubszeit oder es gibt Sportgroßereignisse, der Vorwurf kam schon letztes Jahr als Rugby Weltcup war.
Es sind nicht nur die Zugbegleiter, die Angst haben an der Supermarktkasse. Die Preissteigerungen betreffen alle Bahner:innen der SNCF und darüber hinaus alle Branchen.
Ein neuer Streik wird nächstes Wochenende kommen, für Freitag 23. und Samstag 24. Februar haben die Fahrdienstleiter einen Streik angekündigt. Das ist dann zum Beginn der Urlaubszeit. Die Fahrdienstleiter:innen haben ähnliche Forderungen wie die Zugbegleiter im aktuellen Streik: unter anderem Einstellungen. Diesmal kommt Aufruf nur von der Gewerkschaft SUD.
Die Leitung der SNCF würde gerne den nächsten Streik verhindern, aber die Leute sind zum Streik entschlossen, weil sie das letzte Mal mit falschen Versprechungen abgefrühstückt wurden.
Streik SNCF: 3 Fragen an einen Kontrolleur
„[…] Frage 3: Was sind Ihre Forderungen für diesen Streik?
Vor 2022 hatten wir seit neun Jahren ein Einfrieren der Löhne. Dank der Mobilisierung im Juli 2022 war es uns gelungen, eine allgemeine Lohnerhöhung für alle Eisenbahner zu erreichen. Heute werden wir als Kontrolleure trotz dieser Erhöhung immer noch benachteiligt.
Wenn wir nicht in den Zügen arbeiten, verlieren wir Geld. Wenn ich morgen Urlaub habe, verliere ich Geld, weil mein Gehalt zu 70 % aus Prämien besteht. Heute fordern wir, dass diese Arbeitsprämien bei der Rentenberechnung berücksichtigt werden, damit wir eine angemessene Rente bekommen.
Bis 2007 hatten wir die Möglichkeit, mit 55 Jahren in Rente zu gehen, aber jetzt werden wir wie jeder andere Arbeitnehmer in Frankreich mit 64 Jahren in Rente gehen. Wir fordern ein schrittweises Ausscheiden aus dem Erwerbsleben, das es uns ermöglichen würde, etwas früher in Rente zu gehen, um die Härte unseres Berufs zu berücksichtigen.
Es gibt auch ein Problem mit den Löhnen. Vor 2020 lag ein neu eingestellter Eisenbahner unter dem Mindestlohn SMIC. Heute wird er leicht über dem SMIC eingestellt. Und das Gleiche gilt für einen Schaffner. Zu Beginn der Karriere liegt man bei 1.700 Euro. Nach 17 Berufsjahren habe ich ein Gehalt, mit dem ich gerade so über die Runden komme. Wir möchten, dass unsere Gehälter an die Inflation angepasst werden.
Dieses Wochenende ist ein erster Schritt, es werden weitere folgen.
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)