September 10, 2024

Wilder Streik am Hamburger Hafen

Die Leute waren wütend und die Reaktion kam sofort: Kaum hat die Leitung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Montag dem Teilverkauf an die Schweizer Reederei MSC zugestimmt, sind die Arbeiterinnen und Arbeiter des Containerterminals Burchardkai (CTB) aus der Betriebsversammlung heraus in einen wilden Streik getreten. Am Dienstag ging der Streik weiter. Insgesamt 4 Schichten hatten sich am Streik beteiligt.

Die Leute sind sauer wegen der Geheimverhandlungen mit Gewerkschaftsfunktionären und der Entscheidung selbst.

Hier die Presseerklärung der streikenden Belegschaft am Burchardkai:
„Bereits in unserem offenen Brief am 20.09.23 haben wir Kolleginnen und Kollegen der HHLA die Wirtschaftssenatorin aufgefordert, den geplanten Verkauf der HHLA zurückzunehmen. Dieser Verkauf richtet sich gegen die Interessen aller im Hafen Beschäftigten und gegen die Interessen der in Hamburg lebenden Menschen. Das entspricht nicht nur unserer Meinung. (…) Die Bedeutung des öffentlichen Einflusses auf die HHLA und die Hafenpolitik hat sich nicht geändert. Geändert hat sich nur die Haltung von SPD und Grünen, die sich offenbar nicht mehr erinnern oder erinnern wollen. Wir haben am 20.09.23 darauf hingewiesen, dass nicht ausgeschlossen ist, dass es zu Unruhen unter den Beschäftigten kommt. Die Wirtschaftssenatorin und der Senat haben uns, die wir die Arbeit im Hafen leisten, ignoriert und unsere Interessen mit Füßen getreten. Unsere Bitte, sich zu unserer Forderung in angemessener Form direkt gegenüber uns als Beschäftigten zu äußern, wurde ignoriert. Gespräche, die mit ausgewählten Funktionären geführt wurden, ersetzen das nicht, sondern machen deutlich, dass wir als Beschäftigte nicht ernst genommen werden. Wenn so mit arbeitenden Menschen umgegangen wird, führt das dazu, dass es jetzt am Burchardkai zu entsprechenden Reaktionen der Belegschaft gekommen ist.

Wir fordern:
– Finanzsenator Herr Dressel oder Wirtschaftssenatorin Leonhard erklären ihre Bereitschaft zu einem kurzfristigen Gespräch zum CTB oder in eine andere Örtlichkeit des Hamburger Hafens zu kommen
– Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat nehmen ihre Zustimmung zum (Teil-)Verkauf der HHLA öffentlich zurück.
– Im November findet eine Konzernbetriebsversammlung statt in der zum Verkauf der HHLA an MSC diskutiert und ein Beschluss gefasst werden kann
– Die HHLA verzichtet auf jegliche Repressalien aufgrund der Arbeitsniederlegung…

Der Konzern hat den Streikenden gedroht. Es soll 50 Kündigungen gegeben haben und es wurden Kündigungen angedroht.

Diesen Samstag, 11.11., um 11 Uhr gab es eine Kundgebung in Hamburg, Rathausmarkt

Twitter Marvin Hopp
Twitter: Marvin Hopp
Twitter: Peter Weispfenning

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