Dezember 2, 2024

Afghanistan: Das bittere Schicksal der Bevölkerung

In ihrer Rede zu Afghanistan ließ es sich Merkel nicht nehmen, sich bei ausländerfeindlichen Rechten anzubiedern. Sie äußerte sich über die Flüchtlingsströme, die sich nun nach dem Zusammenbruch des durch die westliche Militärintervention errichteten Regimes und dem Sieg der Taliban bilden: sie sollen gefälligst in der Region bleiben.

Aber kein Wort über die Verantwortung des deutschen Staates, der 20 Jahre die Bundeswehr nach Afghanistan entsandt hatte. Insgesamt 160.000 deutsche Soldaten sollen es in dieser Zeit gewesen sein in diesem verhängnisvollen militärischen Abenteuer. Deutschland war Teil einer NATO-Mission, das ein Regime nach ihrem Willen, mit Korruption und Günstlingswirtschaft erschuf, gestützt auf regionale Kriegsfürsten. Merkel kündigte an, dass Deutschland doch vielleicht ein paar Flüchtlinge aufnehmen werde, die mit der Bundeswehr zusammengearbeitet und ihr Leben riskiert hatten. Aber selbst diese Bereitschaft ist zaghaft.

Es ist klar, dass in den 20 Jahren des Krieges Zehntausende von afghanischen Frauen und Männern in verschiedenen Funktionen mit den Besatzungsarmeen zusammengearbeitet haben, entweder direkt als Dolmetscher oder als Arbeiter und Angestellte in den ausländischen Stützpunkten. Sie fürchten sich nun davor, von der neuen Regierung und einem Teil der Bevölkerung als Verräter angesehen zu werden. Ihre Freiheit und ihr Leben sind daher in Gefahr. Es ist wahrscheinlich, dass die verschiedenen Besatzungsmächte einige von ihnen, insbesondere die wichtigsten, zurücknehmen werden, um ihr Gewissen zu beruhigen. Aber sie werden mit Sicherheit die Mehrheit derjenigen im Stich lassen, die sich für die „falsche“ Seite entschieden hat. Ganz zu schweigen von der zurückgelassenen afghanischen Bevölkerung, die in den 20 Jahren nur Krieg kennengelernt hat.

Die Imperialisten haben diejenigen, die ihnen als Kanonenfutter oder Helfer dienten, schon immer verachtet und sie im Stich gelassen, wenn sie sie nicht mehr brauchten.

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