April 18, 2024

Großbritannien: Wieder Streiks im Bahnverkehr

Die Eisenbahngewerkschaften in Großbritannien haben an den Samstagen 1. Oktober und 8. Oktober wieder zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Zehntausende Bahnerinnen und Bahner aus den Bahngesellschaften und Network Rail haben gestreikt und weite Teile des Landes lahmgelegt. 80 bis 90 % der Züge fuhren nicht, in einigen Regionen waren es sogar 100 %. Mick Lynch, der Vorsitzende der National Rail, Maritime and Transport Workers‘ Union (RMT), sagte der BBC: „Die Regierung hat diesen Konflikt heraufbeschworen, indem sie ankündigte, unsere Arbeitsplätze zu streichen, unsere Renten zu kürzen und unsere Löhne angesichts der Inflation zu senken“.

Der erste Streiktag im Oktober fiel zusammen mit den zwei Streiktagen der Angestellten der Post. Hunderttausend dürften sich beteiligt haben. Weil das Post-Management nur 2% Lohnerhöhung zahlen will, stehen weitere Streiktage für Oktober und November im Raum.

Diese Streiktage sind Ausdruck der großen Unzufriedenheit, die unter der Bevölkerung herrscht. Eine Inflation von fast 10 %, die bei einigen Lebensmitteln bis zu 15 % beträgt, und explodierende Energiepreise lassen die Lebenshaltungskosten ansteigen. Allein die Energiepreise haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt.

Seit Juni gibt es immer wieder Streiks in verschiedenen Branchen und weitere Streiks sind geplant, um angesichts der Krise der Lebenshaltungskosten höhere Löhne zu fordern. Die Streikaufrufe der Gewerkschaften werden weitgehend befolgt. Aber bislang weigern sich die Gewerkschaften, die Kämpfe zu vereinen, und überlassen es den Lohnabhängigen, Sektor für Sektor an einzelnen Tagen zu kämpfen. Die Manager und die Regierung setzen darauf, diese einzelnen Streiktage aussitzen zu können.

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