Der schreckliche Bahnunfall zwischen Babenhausen und Dieburg bei Münster ist nicht mal einen Monat her. Die Untersuchungen laufen. DB Netz hat schnell technische Ursachen ausgeschlossen; werden sie es sich wieder auf den Fahrdienstleiter fokussieren?
Aber wenn Fehler passieren, spielt viel mehr rein.
Da ist zum Beispiel die Ausbildung für die Fahrdienstleiter: Quereinsteiger werden nach nur 9 Monaten auf den Bahnbetrieb losgelassen. Bei jeder Störung sind zig Dinge zu beachten. Vielleicht hat man das theoretisch gut in der Ausbildung gehabt, aber dann im Alltag steht man da. Anders als bei Piloten gibt es in Störungssituationen keine einfach handhabbaren Checklisten. Die Regelwerke haben viele Umbrüche erfahren, sind total dick mit tausend Querverweisen und am Ende bleibt es schwammig. Im Falle einer Störung müsste man erst mal Züge stehen lassen und in Ruhe überlegen, aber dann gibt es den ständigen Druck. Die Regelwerke sind nicht dazu da, klare Handlungsanweisungen zu geben. Die Verantwortlichen, die die Regelwerke schreiben und die Abläufe organisieren, sind fein raus mit dem Ziel, dass man am Ende auf FDL oder Lokführer zeigen kann. Nötig sind regelmäßige Simulationsfahrten, man müsste eigentlich ohne Ende Störungen simulieren und üben.